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Ein merkwürdiges Jahr für uns als Huskyfarm liegt hinter uns. War alles für die Schlittensaison bestens vorbereitet, zerstoben alle Hoffnungen auf eine normale Saison, bevor es richtig losgehen sollte.
Was macht man wenn fast 90 Hunde auf ihren Einsatz warten, jeden Menschen anwedeln und darum betteln vor den Schlitten gespannt zu werden? Eine leichte Panik machte sich bei uns breit.
Doch dann meldeten sich einige Gäste, die die Bürde einer zehntägigen Hotelquarantäne in Kauf nahmen und mit uns auf längeren und kürzeren Touren kamen und uns zum Teil über viele Wochen unterstützten. Hinzu kamen einige norwegische Freunde, die die Chance nutzten mit Morten, Anne und den Hunden unterwegs sein zu können. Die Hunde haben sich riesig gefreut und wir mussten uns nicht mit einem schlechten Gewissen plagen!
Die plötzlich viele Zeit und die vielen helfenden Hände kamen aber nicht nur den Hunden zu gute. Morten und Annes Ideenreichtum für Verbesserungen und Neuentwicklungen kam in diesem Vakuum zur vollen Entfaltung: Im Gästehaus und in der Hütte wurden die alten Küchen gegen neue ausgetauscht, im Juni wurden vier junge Schweine angeschafft, die sich im Sommer auf 5000 qm austoben konnten und eine Garage für das Elektroauto und die Schlitten zimmerte Björn und Morten mit Hilfe einiger hereinschneienden Gäste. Auch einen kleinen Hühnerstall beherbergt die neue Garage. Im kommenden Frühjahr sollen Hühner die Eierproduktion aufnehmen.
Nebenbei ging man an den Redesign unserer Website. Alles sollte klarer, visueller, übersichtlicher und informativer werden. Texte mussten umgestellt und neu geschrieben werden, neue Fotos und Videos sollten mehr Informationen vermitteln und Peter Bickel, unser Webmaster, hatte und hat viel damit zu tun, alles in Form und für Kleingeräte lesbar zu gestalten.
Währendessen machte sich Kati auf, um vom südlichsten Punkt Norwegens Lindesnes, den nördlichsten Punkt, das Nordkap, zu Fuß zu erreichen. Eine abenteuerliche und äußerst strapaziöse Wanderung mit noch viel zu viel Schnee bis Ende Juni. Nach 1000 Kilometern, die dem Körper zu viel abverlangten, sattelte sie auf das Fahrrad um und radelte die restlichen 2500 Kilometer am Nordkap vorbei bis an die russische Grenze. Jetzt schreibt sie ihre Erlebnisse nieder. Wir sind auf das Ergebnis gespannt.
Im Juli erblickte Brage das Licht der Welt, Annes und Mortens Sohn. Die Geburt verlief in den normalen Bahnen und Brage versucht nach Kräften die Eltern nicht jede Nacht durchschlafen zu lassen. Die Frage inwieweit Brage auf den Schlittenspuren seines Vaters und Opas gehen wird, lässt sich bisher noch nicht ganz schlüssig beantworten. Die Haushündin Lulu kommt mit ihm und er mit Lulu jedenfalls bestens aus.
Zeitgleich brachte unsere Hündin Tuna einen fünfköpfigen Wurf ans Licht der Welt – drei Rüden und zwei Mädchen. Der Vater war eine Leihgabe einer befreundeten Huskyfarm aus der Nachbargemeinde. Mehrere Wochen nach der Geburt wurde Tuna sehr krank. Die Tierärzte tappten wochenlang im Dunklen: eine innere Entzündung konnte einfach nicht aufgespürt werden. Während Tuna zum Schluss nur noch aus Haut und Knochen bestand, hatten wir nach und nach alle Hoffnung aufgegeben, dass sie sich jemals erholen würde. Aber da hatten wir die Rechnung ohne Tunas Durchhaltewillen gemacht: nach dem Absetzen aller Medikamente und einem hochfrequentigen Fütterungstakt hat sie wieder deutlich an Gewicht zugenommen und bereits die ersten Trainingstouren als Leithündin(!) absolviert.
Das es uns in dieser Form immer noch gibt, ist in erster Linie der Unterstützung vieler Gäste zu verdanken, die für vorweg bezahlte Touren Gutschreibungen akzeptiert und uns auch sonst in vielerlei Hinsicht unterstützt haben.
Unser Dank geht auch an die fleissigen Helfer im Sommer, Franke und Lukas und die beiden Hundetrainer im Herbst, Merle und Julian. Ohne deren Hilfe wäre die Huskyfarm nicht das was sie jetzt ist.
Morten mit Brage, Anne mit Lulu, Julian, Merle, Kati und Björn
Nicht unerwähnt solle auch Mortens beharrliches und erfolgreiches Engagement bleiben, Unterstützung aus den von der Regierung bereitgestellten, staatlichen Töpfen zu beantragen.
Wir hoffen nun, das Corona nicht wieder eine Saison zunichte macht. Da die norwegische Bevölkerung praktisch durchgeimpft ist, hat die Regierung hier ein deutlich entspanntes Verhältnis zu Reisenden aus dem Ausland bekommen.
Wir sind gespannt!
Wir wünschen ein schönes Weihnachtsfest und ein besseres, neues Jahr!
Euer Huskyfarm-Team | |