Wer kann mitmachen?

Mitmachen kann jeder, der die Natur auch im Winter erleben möchte, die Abgeschiedenheit, das “auf-sich-gestellt-sein”, und der nicht davor zurückstreckt, mit anzupacken. Ideale Voraussetzungen sind:

  • gute Laune, Gemeinschaftssinn, Verantwortungsbewußtsein und Hilfsbereitschaft,
  • Einfühlungsvermögen in die Leistungsfähigkeit und Charaktere der Hunde,
  • Kondition, und Sportlichkeit wie sie in etwa bei einer Fahrradtour mit Gepäck im Mittelgebirge nötig ist. Durchschnittliche Sportlichkeit reicht also – durchschnittliche Unsportlichkeit reicht nicht!
  • Alter etwa zwischen 16 und 65 Jahren
  • Outdoorerfahrungen helfen ungemein sich in dem Tourenalltag zurechzufinden
  • Vorkenntnisse im Hundeschlittenfahren sind nicht erforderlich. Meist schneller als vermutet ist der Neuling in seinem Element und lacht über die Schwierigkeiten, die er zu Anfang erwartet hat.
    Wer nur mal in das Hundeschlittenfahren hinein schnuppern und noch nicht auf eine Etappentour mitkommen möchte, dem steht unserer Huskyfarmurlaub mit Tagesetappen von der Huskyfarm aus zur Verfügung.

Expeditionsstil – was ist das?

Unsere Touren führen wir im Expeditionsstil durch. Das bedeutet einen Verzicht auf die Unterstützung und Begleitung von Motorschlitten oder den Gebrauch anderer technischer Hilfsmittel.

Wir meinen, dass das Hundeschlittenfahren am intensivsten zu erleben ist, wenn eine größtmögliche Abhängigkeit von den Hunden, dem Wetter und den Schneeverhältnissen besteht. Es soll auf die Hunde und das Zusammenspiel zwischen Hund und Mensch ankommen, nicht auf die Funktionstüchtigkeit der Technik.

Wenn der “Outdoor”-Journalist Till Gottbrath nach einem Besuch bei uns schreibt: “Die Hunde setzen dem Naturerlebnis die Krone auf”, dann eben aufgrund unseres konsequenten Verzichts auf technische Hilfsmittel.

Bei unseren geführten Touren versuchen wir Ihnen das Hundeschlittenfahren möglichst nahe zu bringen. Deswegen hat es sich bei uns bewährt, jeden Teilnehmer während der gesamten Tour sein eigenes Gespann führen zu lassen.

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass nur auf diese Weise die Einheit von Mensch, Hund und Natur richtig erfahrbar wird. Neben dem Vertrauen in die Kraft der Hunde tritt besonders das Kennenlernen der eigenen Fähigkeiten und die Grenzen im Umgang mit der winterlichen Natur in den Vordergrund.

Das Meistern dieser Aufgabe und das Erlebnis einer Freiheit, deren Grenzen nur die Natur selbst mit ihren gewaltigen Kräften vorgibt, ist eines der letzten Abenteuer in unserer durch und durch zivilisierten Welt.

Übernachtungen

Vor und nach jeder Huskytour wird auf der Huskyfarm Innset übernachtet. Auf den Huskyfarm steht dafür ein Gästehaus und mehrere Hütten/Ferienwohnungen zur Verfügung. Alle Gebäude sind neu gebaut bzw. neu renoviert, haben Duschen und voll eingerichtete Küchen.
Bettzeug und Handtücher sind vorhanden.

Auf den Touren wird in einfachen Berghütten, Lavvus – das sind die traditionellen Zelte der Samí – oder Bergzelten übernachtet.

Die Berghütten haben keinen Strom und kein fließendes Wasser. Doch das Wichtigste haben alle: ordentliche Holzöfen, mit denen man schnell die vier Wände warm bekommt.
Für die Wassergewinnung muß oft Schnee geschmolzen werden. Einige Hütten liegen an einem Fluß oder an einem See. Hier kann man an offenen Stellen an Wasser herankommen oder muß mit einem Eisbohrer ein Loch in das Eis bohren um Wasser schöpfen zu können.
Die Hütten warten mit einem sehr unterschiedlichen Niveau auf. Unser Wanderverein DNT bzw. TT (Den norske turistforeningen oder Troms Turlag) hat in Tagesabständen entlang der norwegisch/schwedischen Grenze viele Hütten gebaut. Die benutzen wir besonders gerne im Dividal-Nationalpark. Auf schwedischer Seite können wir an einigen Stellen die sehr einfachen Hütten der Samí benutzen. In der Nähe des Dividal Nationalparks und am See Altevatn/bzw. Leinavatn haben die „Ranger“, also die Naturaufsicht, einige Übernachtungsmöglichkeiten, auf die wir auch öfters zurückgreifen. Sie decken das gesamte Niveauspektrum ab: von höchst komfortabler Hütte mit Sauna bis zur Hütte, die zwar urgemütlich aber sehr eng ist.

Nur 30 Kilometer von der Huskyfarm entfernt haben wir ein Lavvu aufgestellt. Ein Lavvu ist ein kegelförmiges Zelt, wie es viele Urvölker benutzen. Bei den Pfadfindern läuft sie unter dem Namen Kote, bei den Indianern unter Tipi.
Unser Lavvu – wir benutzen die Bezeichnung der Samí – ist modifiziert: anstatt eines offenen Feuers wird unser Lavvu mit einem Holzofen befeuert und die Schlafstellen sind erhöht. Beides sorgt für einen komfortableren Schlaf – da die Wärme erheblich besser ausgenutzt wird. Frieren braucht hier niemand.

Genauso verhält es sich bei Übernachtungen im Zelt – die übrigens nur bei den längeren Schlittentouren anfallen. Da wir Anhänger der komfortablen Übernachtungen sind, isolieren Isomatten und Rentierfelle vor der Bodenkälte. Außerdem werden die Zelte beheizt.

Unterwegs wird immer im Schlafsack übernachtet.

Verpflegung

Wir wollen unseren Gästen nicht nur die Huskies und die Gebirgslandschaft vorstellen, sondern auch die skandinavische Küche – oder besser: die skandinavischen Lebensmittel.
Besser, weil nach wie vor gilt: Spätestens beim Überschreiten des Polarkreises wird kulinarisches No-Go-Area oder verdeutscht ausgedrückt: kulinarisches Katastrophengebiet betreten. Auch wenn sich hier in den letzten Jahrzehnten wirklich viel getan hat!

Doch was hier oben richtig gut, wenn nicht weltklasse ist, sind die Grundnahrungsmittel. Hier ist die Natur noch verhältnismäßig unberührt und somit sind die Lebensmittel sauber. Deswegen benutzen wir gerne auf den Touren Grundnahrungsmittel aus der Gegend: Rentier- und Elchfleisch, Lachs und anderen Fisch. Neben dem Wild benutzten wir nur Fleisch von Tieren, die draussen aufgewachsen sind – also nicht ihr Leben im Stall fristen mussten.
Wir produzieren auf der Huskyfarm alle Fleisch-, Wurst- und Speckwaren selbst.

Die Kartoffeln kommen vom lokalen Markt, wenn nicht aus dem eigenen Garten. Das Brot wird überwiegend selbst gebacken und viele Kräuter selbst gezogen. Und sonst ernten wir auch gerne in der freien Natur: die skandinavische Multebeeren, die Himbeeren und Blaubeeren – und nicht zu vergessen: Pilze!
Lediglich bei den Teigwaren ziehen wir italienische vor.
Auf unseren Schlittentouren bewegen wir uns quasi in einer riesigen Tiefkühltruhe. Diesen Umstand machen wir uns gerne zunutze indem wir ganz unproblematisch auch leicht verderbliche Lebensmittel auf die Touren mitnehmen können. Denn: nichts wird hier schlecht!
Auch kochen wir einen Teil der Verpflegung bereits zu Hause vor und tauen sie dann unterwegs bei Bedarf einfach auf. Das ermöglicht eine recht gute Vielfalt der Verpflegung.

CO2

Wenn Sie uns zum Familienurlaub oder für eine Huskytour besuchen, wird Ihr CO2 Fußabdruck gering sein – höchstwahrscheinlich geringer als in Ihrem Alltag zuhause. Das fängt beim Transfer an: wenn es uns irgend möglich ist, holen wir Sie am Flughafen oder Busbahnhof mit unserem Elektrofahrzeug ab (abhängig von Temperatur und Gruppengröße).
Bei uns angekommen fällt wenig CO2 an: Wir heizen nur regenerativ – entweder mit Holz oder elektrisch. Letzteres ist in Norwegen auch zu 100% regenerativ, da bei uns der Strom meist mit Wasserkraft und ein wenig auch mit Windrädern produzieret wird.
Wir benutzen als Hundefutter fast kein energieaufwendiges Trockenfutter (nur ca.1%) sondern Schlachtabfälle von Tieren aus der Umgebung.
Auf unseren Huskytouren fällt CO2 in geringem Maße nur beim Kochen und bei der Beleuchtung mit Petroleum an. Geheizt wird unterwegs mit Holz.
Die Lebensmittel auf den Huskytouren haben im Wesentlichen einen geringen Transportweg hinter sich, denn sie sind überwiegend lokal hergestellt.
Viel CO2 können Sie auf der Reise in den Norden sparen: indem Sie den Zug nehmen und nicht das Flugzeug. Dann reisen Sie in den Norden und werden nicht dorthin katapultiert. Der Urlaub fängt also früher an!

Ab dem 01. 01. 2020 kompensieren wir für jeden Gast auf unseren Schlittentouren die CO2 Erzeugung, die bei der An- und Abreise mit dem Flugzeug entsteht.
Als Grundlage nehmen wir den Anflug von München nach Bardufoss. Beim Hin- und Rückflug entstehen dabei ca. 1.338 kg CO2. Diese Menge CO2 kompensieren wir mit 31.- Euro – egal ob diese Menge wirklich angefallen ist oder nicht weil z.B. mit dem Zug angereist und nicht das Flugzeug benutzt wird.

Am Ende der Saison überweisen wir dann eine Gesamtsumme an atmosfair. Atmosfair ist eine von mehreren Organisationen, die Projekte unterstützt, die sich auf die Einsparung von CO2 konzentrieren.

Bei der Reise mit dem Zug fallen übrigens weniger als 300 kg CO2 an!

Für die Huskyfarmurlauber und Familienurlauber kompensieren wir die An- und Abreise nicht, da die Gruppengröße stark variiert, oft mit dem Auto angereist wird, oder der Urlaub bei uns mit anderen Aufenthalten in Norwegen kombiniert wird.

Ist man einmal hier, ist der Urlaub ein weitestgehend CO2 neutraler, obwohl – na ja, atmen müssen die Hunde natürlich schon.

Videos zur Tourenvorbereitung

Hundeschlittenfahren: So geht’s (Teil 1, 2 und 3)

In dieser dreiteiligen Serie möchten wir dem Anfänger einen kleinen Einblick in das Hundeschlittenfahren geben. Während unseres Einweisungstages vor der Tour gehen wir noch mal genauer auf die Einzelheiten ein.

Ein kleiner Lehrfilm – Teil 1
- Unsere Schlitten
- Schlitten sichern
- Hunde einschirren

Ein kleiner Lehrfilm – Teil 2
- Hunde vorspannen
- welcher Hund zuerst
- klare Befehle geben
- welcher Hund zuletzt
- Starten
- Bremsen
- Übersicht behalten

Ein kleiner Lehrfilm – Teil 3
- Lenken
- Gewicht verlagern
- Bremsen
- Ankern
- Schräghang fahren
- mit der Bremse lenken

Wer weniger friert hat es wärmer

Wie ziehe ich mich auf einer Schlittentour an? Welche Ausrüstung benötige ich? Wieviel Kleidungsschichten benötige ich bei großer Kälte? Ist Wolle als Unterwäsche am Besten? Welche Handschuhe sind die Richtigen?

Diese Fragen versucht das Video anschaulich zu beantworten.

Ein unbedingtes “muss” für die Vorbereitung einer Huskytour bei uns!

Schneesturm - na und!

Ein Schneesturm ist selten – aber er kommt vor. Das Video soll auf dieses Wetterphänomen vorbereiten und zeigen, daß diese Naturgewalt auch ein besonderes Erlebnis sein kann.
Richtige Kleidung sorgt dafür, dass ein Sturm nicht zum Problem wird, sondern als Naturphänomen auch genossen werden kann.
Auch wichtig: Schon beim Packen des Schlittens muß ich die Möglichkeit eines Schneesturm berücksichtigen.

Eigenes Gespann